Noch einmal wollen wir unseren Blick auf die Lüftungsanlagen werfen. Im Gegensatz zu den vorherigen Berichten fällt unser Fokus heute auf die Kosten. Grundsätzlich kostet der Einbau von Lüftungsanlagen erst einmal Geld. Besonders dann, wenn Sie sich für zentrale Lüftungsanlagen oder dezentralen mit Wärmerückgewinnung entscheiden. In den meisten Fällen ist dieses aber nicht als Ausgaben, sondern als Investition zu verstehen. Immerhin lässt sich mit einer gut geplanten und umgesetzten Lüftungsanlage viel Geld über Jahre sparen. Allerdings immer nur dann, wenn die Dämmung wirklich luftdicht ist. Lohnend ist die Lüftungsanlage vor allem für das Passivhaus oder alternativ für ein Niedrigenergiehaus.
Lüftungsanlagen im Einfamilienhaus
Wer im Einfamilienhaus eine dezentrale Lüftungsanlage mit Zu- und Abluft sowie zusätzlich mit Wärmerückgewinnung einbauen möchte, sollte mit bis zu 2.500 Euro rechnen. Bei der Anlagenform mit Wärmerückgewinnung werden keine Außenventile verwendet, sondern sogenannte Zugluftventile. Dabei ist die Zuluftmenge gleich im Verhältnis mit der Abluftmenge. Durch die Lüftungsanlagen kommt es praktisch nur zu einem Austausch. Mindestens 75 Prozent der thermischen Energie können dabei zurückgewonnen werden. Je nach Anlage und Einbaumöglichkeiten sind auch weit bis zu 90 Prozent möglich. Diese hohen Werte lassen sich vor allem mit zentralen Lüftungsanlagen gewinnen, die jedoch preislich höher liegen. Für ein Einfamilienhaus müssen Sie dabei um die 4. – 6.000 Euro einberechnen. In Einzelfällen können auch weitaus höhere Kosten entstehen. Entscheidend ist hierbei der bauliche Aufwand. Dieser ist insbesondere bei Altbauten deutlich höher für Lüftungsanlagen als bei Neubauten. Bei bestehenden Einfamilienhäusern muss ein Kanalsystem errichtet werden. Häufig wird das im Flur an der Deckenecke bis zur Wand geführt. Der Einbau verläuft so, dass die Lüftungsanlagen später optisch kaum ins Auge fallen werden. Je nach Größe und Anzahl der Zimmer kann der nachträgliche Einbau einer zentralen Lüftungsanlage bis zu 10.000 Euro und mehr kosten.
Ansatzpunkte
Den Preis als Ansatzpunkt für den Einbau von Lüftungsanlagen zu verwenden, ist aber mit Sicherheit nicht der richtige Weg. Zunächst sollte klar festgestellt werden, welche Wünsche und Bedürfnisse mit einer Lüftungsanlage eigentlich verbunden sind. Luftleistung, Filterart, Rohrsystem, Regelungen und andere Punkte spielen dabei eine maßgebliche Rolle. Nur so lässt sich ein tatsächlicher Einbaupreis berechnen.
Förderungen nutzen
Lüftungsanlagen werden unter Umständen aber auch gefördert. So bietet die KfW-Bank im Rahmen von Einzelmaßahmen entspreche Förderprogramme an.
Förderfähig sind zum Beispiel:
- Bedarfsgerechte Abluftsysteme
- Anlagen die raumweise installiert werden
- Kompaktgeräte
Lüftungsanlagen und der Gewinn
Lüftungsanlagen kosten nicht nur Geld, sie sorgen zunächst auch für ein völlig neues Wohnklima, das vielen bis dahin unbekannt war. Um die 20 – 50 Prozent der Energiekosten lassen sich einsparen. Das wären in einem Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 3.000 kWh im Jahr mindestens um die 200 Euro. Im Altbau kann es sogar bei Lüftungsanlagen zu einer deutlich höheren Einsparung kommen. Die laufende Kosten sind übersichtlich. Einige Filter müssen gelegentlich bei den Lüftungsanlagen ausgetauscht (kann in Eigenregie erfolgen) werden. Das verschlingt in Etwa um die 90 Euro pro Jahr. Alle 6 – 8 Jahre sollten die Kanäle einmal komplett gereinigt werden. Die Kosten hierfür belaufen sich im Schnitt auf 480 Euro.