Handwerker sind derzeit in der ganzen Republik gefragt. Dabei denken wir vor allem an Elektriker, Installateure oder Sanitärtechniker. Dachdecker fallen einem meistens als letzte ein, dabei sind sie unentbehrlich.- Nicht nur beim Hausbau, sondern auch bei der Instandhaltung. Über Dachdecker wird in der Regel wenig geredet. Sie arbeiten im Freien, haben ein hohes Unfallrisiko und … … genau da hört das Wissen auf.
Dabei ist der Beruf des Dachdeckers heute einer der beliebtesten bei Handwerkern. Ein Großteil der Zeit kann an der frischen Luft verbracht werden, der Kunde bleibt meistens außer Sichtweite, was durchaus ein großer Vorteil sein kann. Elektriker hingegen können ein Lied davon singen, wenn der Auftraggeber die ganze Zeit einen Blick auf das Geschehen hat.
Dual zum Dachdecker
Beim Dachdecker Beruf ist längst die moderne Zeit angebrochen. Die Ausbildung erfolgt dual. Einen Teil der Ausbildung wird direkt in der Berufsschule absolviert, der andere als Praxis im Betrieb. Meistens erfolgt der theoretische Teil an zwei Tagen in der Woche, direkt in der Schule. Ein Fokus beim Schulunterricht liegt auf den Werkstoffen.- Also vom Dachziegel, bis hin zu Steinen und Schiefer. Technische Anleitungen muss ein Dachdecker ebenfalls lesen können. Die Anforderungen sind hoch, der Spaß kommt dabei aber nicht zu kurz. Mathematik ist ein fester Bestandteil im Berufsalltag. So müssen Dachdecker in der Lage sein, Materialbedarf und Kosten eigenständig berechnen zu können. Natürlich kommt in modernen Betrieben heute rein das Tablet zum Einsatz, mit dem praktisch alles automatisch erfolgt. Aber gerade in diesem Bereich gibt es noch zahlreiche kleine Betriebe.
Nicht nur das Dach decken gehört zum Aufgabengebiet. Ein Dachdecker muss natürlich auch eine Baustelle einrichten können und die Sicherheitsmaßnahmen kennen. Neben Flachdachabdeckung, Bauwerksabdichtungen, gehört auch das Errichten von Blitzschutzanlagen zu den Aufgaben eines Dachdeckers.
In der Regel erfolgt die Ausbildung mit einem der folgenden Schwerpunktthemen:
- Abdichtungstechnik
- Außenwandbekleidungstechnik
- Dachdeckungstechnik
- Energietechnik an Dach und Wand
- Reetdach Technik
Wie lange dauert die Ausbildung
Vorweg die gute Nachricht: Wer bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung absolviert hat (andere Berufszweige), kann seine Ausbildung meistens um ein Jahr verkürzen. Wer ganz frisch anfängt, braucht drei Jahre, um die Ausbildung erfolgreich zu absolvieren.
Anforderungen:
Handwerkliches Geschick ist dabei eine der wichtigsten Grundlagen, ebenso wie Teamfähigkeit, da ein Dachdecker immer mit seinen Kollegen direkt zusammenarbeitet und das Thema Arbeitssicherheit besonders wichtig ist. Schwindelfrei sollten angehende Dachdecker natürlich sein.
Ein bestimmter Schulabschluss ist nicht erforderlich. Die meisten Betriebe verlangen beim Dachdecker nur den Hauptschulabschluss. Selbst ohne Schulabschluss stehen in diesem Bereich die Chancen nicht schlecht. Das liegt auch daran, dass die Nachfrage nach Dachdeckern gestiegen ist.
Das Gehalt
In der Ausbildung wird, wie in praktisch allen handwerklichen Bereichen, nur ein geringes Entgelt bezahlt. Im ersten Lehrjahr liegt dieses bei etwa 820 Euro, im zweiten bei ca. 990 Euro und im Abschlussjahr um die 1.260 Euro. Im regulären Berufsleben angekommen, kann ein Dachdecker um die 2.000 – 3.000 Euro brutto verdienen.
Wie gesucht sind Dachdecker
Eine Zeit lang war die Nachfrage sehr gering. Mittlerweile hat sich das alles geändert. Da die neue Regierung viele Hausbesitzer zu neuen energetischen Maßnahmen zwingen will, steigt noch einmal die Nachfrage an. Insgesamt ist der Job als Dachdecker durchaus krisensicher und wird auch noch in den nächsten Jahrzehnten nachgefragt.