Die letzten beiden Winter waren kalt, schneereich und frostig. Glücklich konnte sich derjenige schätzen, der diese Zeit mit seiner eigenen Sauna überstehen konnte. Ein Luxus muss eine eigene Sauna übrigens gar nicht sein. Mittlerweile sind die Anschaffungskosten durchweg übersichtlich, teilweise lassen sich auch günstige Finanzierungen bei größeren Wünschen abschließen. Die Preise reichen dabei von 1.000 bis zu 10.000 Euro und mehr, abhängig von den eigenen Vorstellungen und den Räumlichkeiten, sowie Anschlussmöglichkeiten.
Wo soll die Sauna stehen
Es gibt mehrere Möglichkeiten. Direkt im Haus (in einem Zimmer oder Keller) oder als optimale Wahl im Garten, sofern der Platz ausreichend ist. Ein Saunahaus im Garten bietet in den meisten Fällen mehr Vorteile beim Betrieb und bei den Kosten, als eine Installation im Haus.
Sauna im Haus
Wer eine Einbausauna erwerben möchte, muss auf einige Details achten. Soll der neue Schatz direkt in einem Raum aufgebaut werden, sollte beim Kauf auf den Wand- und Deckenaufbau geachtet werden. Dabei sollten die einzelnen Kabinenelemente mit Nut, Federn oder Falz optimal abgedichtet sein. Die Diffusionssperre sollte eine Temperaturbeständigkeit von bis zu 150 Grad C. aufweisen.
Ganz wichtig ist auch die Saunatür, diese muss problemlos auch nach außen zu öffnen sein und im Türblatt sowie Türrahmen oben und seitlich eine Profildichtung (alternativ Falz) aufweisen.
Die Bodenkonstruktion sollte so errichtet werden, das Bodenfeuchte nicht eindringen kann.
Die Innenausstattung:
- Optimal sind nordische Fichte oder kanadisches Hemlock (Wand, Decke)
- Weichholz mit geringer Wärmeleitfähigkeit und splitterfreu (Sitz- und Liegebänke)
- Keine Befestigung mit rostenden Schrauben
- Belastung der Sitzbänke mind. 160 – 200 kg/m
- Herausnehmbare Sitze ideal für die Reinigung
Saunaofen und Steuerung
Zwei Schaltkreise sind ideal, um eine mögliche Überhitzung zu verhindern. Die Zeitschaltuhr sollte eine automatische Abschaltung aufweisen. Achten Sie beim Kauf auch unbedingt auf das VDE-Zeichen (steht für elektrische, mechanische und radiologische Sicherheit).
Die Heizstäbe beim Saunaofen sollten aus korrosionsbeständigem Material bestehen, ein Schutzgitter schirmt den Ofen dabei ab. Die Außenmanteltemperatur darf nicht mehr als 100 Grad C. betragen.
Ein wichtiger Punkt ist zudem die Aufheizzeit (im Schnitt max. 60 Min. für 90 Grad C. in der Kabine). Die Be- und Entlüftung befindet sich in der Regel zwischen dem Fußboden und der Unterkante der obersten Liege. Achten sie darauf, dass mindestens der fünffache Luftaustausch pro Stunde gewährleistet wird.
Der Starkstromanschluss darf nur von einem zugelassenen Fachmann verlegt und angeschlossen werden. Es gibt allerdings auch kleinere Kabinen, bei denen die haushaltsübliche Steckdose genutzt werden kann. Die 230V Öfen werden als Plug&Play bezeichnet.
Genehmigung für den Bau
Eine Sauna wird im deutschen Behördenrecht als Feuerstätte bezeichnet und benötigt daher immer auch eine Genehmigung. Die Abnahme erfolgt durch den Schornsteinfeger.
Sauna im Garten:
Wer hingegen im Garten eine Sauna errichten will, muss die individuellen Bauvorschriften des jeweiligen Bundeslandes beachten. Zuständig ist die untere Bauaufsichtsbehörde. In der Regel können Genehmigungen für Wasserleitung, Größe und das Fundament erforderlich sein.
Genehmigung erforderlich, für:
- Baugenehmigung Sauna (wenn besonders groß)
- Umbau des Gartenhauses zur Sauna
- Wasserleitung
- Holzofen
- Starkstromanschluss
Der Grenzabstand von etwa 3 Metern zu dem Nachbargrundstück muss gewahrt werden. Je nach Bundesland kann dieser aber abweichen. Zusätzlich sind einige Brandschutzvorgaben zu erfüllen. Ab einer bestimmten Größe wird unter Umständen sogar eine Baugenehmigung für die Sauna Pflicht. In einigen Bundesländern beginnt das bereits ab 10m² (Mecklenburg-Vorpommern), andere (Rheinland Pfalz, Brandenburg) sind hingegen großzügiger und ermöglichen bis zu 50/75m² ohne Genehmigung. Das gilt im Übrigen auch für die mobilen Fasssaunen, die häufig falsch als genehmigungsfrei bezeichnet werden.
Sauna und Stromkosten
Bei der Planung einer Sauna kommen viele Punkte ins Detail. Mittlerweile wird dabei auch sehr genau die anfallenden Betriebskosten geblickt. Im Fokus steht der Stromverbrauch. In diesem Punkt gibt es allerdings eine kleine Entwarnung. Zwar sind die Strompreise explodiert, dennoch ist der Betrieb einer Sauna kein Luxus. Ausgehend von einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde (Strompreisbremse), müssen etwa 18 Euro pro Monat (4 Saunagänge mit einem 7,5 kWh starken Ofen) einberechnet werden.
Kann ich in einer Mietwohnung eine Sauna aufstellen?
Grundsätzlich ist das möglich. Da aber einige Abänderungen erforderlich sind, muss vorher Rücksprache mit dem Vermieter gehalten werden.
Kann ich in einem Haus auf Miete eine Sauna im Garten errichten?
Ja, aber auch hier sollte unbedingt die Rücksprache mit dem Vermieter erfolgen.
Wie wichtig ist die Wandstärke einer Sauna?
Umso dicker die Wand, desto weicher die Wärmestrahlung. Wer jedoch eine sehr heiße Sauna wünscht, sollte auf eine harte Wärmestrahlung achten (Wandstärke 40 – 44 mm).
Welche Fläche benötige ich pro Person in einer Sauna?
Um die Größe einer Sauna zu berechnen, sollten pro Person mindestens 1,5m² an Fläche einberechnet werden.