Lehm ist wie ein gutes Rezept aus alten Tagen. An Aktualität hat Lehm allerdings nichts verloren. Wer direkt einen Lehmputz an die Wand aufbringt, sorgt für ein besseres Raumklima und hält die Atemwege gesund. Besonders bei Neubauten wird Lehmputz immer beliebter. Gleichzeitig schafft der Putz aus Lehm eine behagliche Atmosphäre und kann sogar den Schadstoff aus der Luft aufnehmen. Gute Gründe also für einen Lehmputz. Eine gesunde und konstante Luftfeuchtigkeit verteilt sich in den Innenräumen. Der Lehmputz hält mit seinen regulierenden Eigenschaften die Raumluftfeuchtigkeit bei 50 Prozent. Umso dicker die Lehmschicht, desto besser das Ergebnis. Bereits ab einem Lehmputz von 5 mm lassen sich positive Auswirkungen spüren. Damit die Auswirkungen optimal zu spüren sind, sollten alle Wände als auch die Decke mit einem Lehmputz versehen werden.
Lehmputz in allen Räumen
Das gilt insbesondere auch für das Badezimmer. Ausdünstungen, Rauch und Schadstoffe können so einfach absorbiert werden. Auch die Schimmelgefahr kann mit Lehmputz reduziert werden. Lehm als Putz ist elastisch, eignet sich also auch über der Wandheizung. In diesen Fällen raten wir allerdings dazu, ein Gewebe einzuspannen. Der Lehmputz wird in der Regel mit zwei Schichten direkt auf den Untergrund aufgetragen. Praktisch jeder Untergrund eignet sich dafür. Von Beton, Kalk bis hin zu Gipskarton. Unter Umständen kann aber eine vorherige Grundierung erforderlich werden. Soll der Lehmputz dicker als 2 cm werden, empfiehlt Handwerkerrat zwei Schichten aufzutragen.
Das Verputzen sollte nicht unterschätzt werden. Selbst für geübte Heimwerker ist das häufig recht aufwendig. Bei den Anschlüssen an Fenster und Türen müsse zudem der richtige Trocknungsgrad einberechnet werden. Mit einem Kellenschnitt können Bewegungsrisse vorgebeugt werden. Mit einer Kell wird in den Lehmputz eine Fuge geritzt.
Lehmputz als fertige Mischung
Im Baumarkt gibt es den Lehmputz bereits als fertige Mischung. Dieser muss nur noch mit Wasser angerührt werden und kann danach einfach aufgetragen werden. Heimwerker könnten aber auch Lehm mit Sand an mischen. Das erfordert jedoch viel Erfahrung. Achten Sie beim Fertigputz darauf, dass der Lehm ohne künstliche Zusätze ist.
Die Nachteile beim Lehmputz sind nur gering. Dadurch, dass er abbindet, wird er nicht so hart, wie ein herkömmlicher Putz. Dennoch ist bei fachgerechter Ausfertigung die Oberflächenfestigkeit mit anderen Putzen zu vergleichen. Grundsätzlich gilt aber für Lehmputz: Es sollte immer nur vorsichtig gebohrt oder genagelt werden. Bilder oder andere Dekorationen könnten aber problemlos aufgehängt werden. Bei schweren Regalen empfiehlt Handwerkerrat für den Lehmputz eine Unterkonstruktion. Nach dem Trocknen kann der Putz aus Lehm gestrichen werden.