Seit dem Fall des Ölpreises ist auch die Wärmedämmung in Gefahr. Bei den aktuellen Öl Kursen macht diese nur wenig Sinn. Eine Wärmedämmung soll Energie und Geld sparen. Letzteres ist aber bei den niedrigen Öl Kursen nicht mehr der Fall. Ist damit die Dämmung am Ende? Wer ein älteres Gebäude mit einer Wärmedämmung versehen möchte, sprengt damit häufig seine Reserven oder muss sich über Kredite hoch verschulden. Schon bei dem hohen Ölpreis vor einigen Jahren rechneten sich Dämmplatten an der Fassade kaum. Die Investitionskosten waren zu hoch. Eine Amortisation über eingesparte Heizkosten entstand nur selten.
Nun ist der Rohölpreis um 50 Prozent gefallen. Die Wärmedämmung wird damit zu einem absoluten Luxusgut. Betriebswirtschaftlich rechnet sich eine Dämmung überhaupt nicht mehr. Sofern der Rohölpreis weiter unter 70 Euro verharrt, macht auch eine Wärmedämmung keinen Sinn mehr. Innerhalb den nächsten 20 Jahren kann sich diese nicht mehr amortisieren. In vielen Fällen wäre eine mögliche Gewinnzone erst in 22 – 28 Jahren erreichbar.- Vorausgesetzt, es kommt zu keinen Schäden während dieser Zeit bei der Wärmedämmung. Zudem müssten die Energiepreise weiterhin stetig steigen und das Heizverhalten der Bewohner gleich bleiben. Das alles sind jedoch zu viele Möglichkeiten, deren Annahme auf eine so lange Zeit als unwahrscheinlich gilt.
Wärmedämmung ist nicht immer nötig
So haben zum Beispiel viele Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit eine deutlich bessere Dämmung als mit einer zusätzlichen Wärmedämmung erreicht werden könnte. Das liegt daran, dass diese Objekte über eine Vollziegelwand verfügen. Rein wirtschaftlich betrachtet, macht eine Wärmedämmung also derzeit keinen Sinn. Selbst, wenn auf lange Sicht kalkuliert wird, bleiben die Hausbesitzer auf einen (großen) Teil der Kosten sitzen. Unter Umständen kann aber ein später Verkaufspreis dadurch positiv beeinflusst werden. Bei der Wärmedämmung sind die meisten Kalkulationen in der Vergangenheit auf eine Verdopplung der Energiepreise alle 10 Jahre ausgelegt. Doch nun sinken die Preise, die Kalkulationen stimmen damit hinten und vorne nicht mehr. Da die Politik sich nie für eine steuerliche Absetzbarkeit bei den Maßnahmen eingesetzt hat, sieht es um die Wärmedämmung insgesamt schlecht aus. Eine Fassadendämmung könnte damit zunächst bald der Vergangenheit angehören. Andere Maßnahmen hingegen können sich lohnen.
Auch andere der Meinung
Auch dort wird bezweifelt, dass Angesichtes der niedrigen Preise, eine Wärmedämmung überhaupt Sinn macht. Die Kosten dafür seien deutlich zu hoch. Und die Atmosphäre im Inneren würde sich verschlechtern. Um dieses zu ändern, müsste erneut viel Geld investiert werden. Investitionen, die derzeit keinen Sinn machen und besser vermieden werden sollten. Eine neue Heizung ist aber davon unabhängig durchaus sinnvoll.
Neue Heizung auf jeden Fall sinnvoll
Eine neue Heizanlage kann auf jeden Fall sinnvoll sein. Die Dämmung der Kellerdecke ist eine Kalkulationsfrage. Die Einsparungen dabei ergeben nur zwischen 7 – 9 Prozent. Eine Sanierung der Heizung kostet um die 5.000 bis 10.000 Euro. Dafür lässt sich diese Investition aber relativ schnell wieder einspielen. Im Gegensatz zu einer Wärmedämmung. Eine Dämmung kann aber unter Umständen mehr Behaglichkeit verschaffen. So die Meinung einiger. Andere hingegen sagen, dass das Klima in den 4-Wänden damit deutlich stickiger ist. Neben der Wirtschaftlichkeit für eine Wärmedämmung muss auch beachtet werden, das die Preise für Handwerker alleine im dem letzten Jahr um 25 Prozent anstiegen. Zudem stellt sich die Frage, wie lange eine solche Wärmedämmung überhaupt hält? Insekten und Tiere könnten sich unter Umständen recht schnell in die Dämmschicht einfressen.