Das mit Schrauben zwei Werkstücke miteinander verbunden werden, wissen wir alle. Doch welche Schrauben sollten wir dabei auswählen? Was für den Handwerker ein schneller Griff ist, bleibt für den Laien oft ein Geduldsspiel. Oft mit dem Endergebnis, das die falschen ausgewählt werden.
Das Angebot an Schraubenarten ist riesig. Auch in Form von Antrieb, Gewindeart und Material. Der Laie sieht dabei den Wald vor lauter Bäumen nicht. Grundsätzlich ist es zunächst wichtig, das Einsatzgebiet genauer zu beschreiben. So fällt die Wahl zwischen Holzschrauben, Trockenschrauben, Mehrzweckschrauben, Blechschrauben oder Spezialschrauben wesentlich leichter.
Soll hingegen durch Muttern (die gegengeschraubt werden) eine Verbindung hergestellt werden, fällt die Wahl zum Beispiel auf Schrauben mit einem metrischen Gewinde. Dazu gehören Gewindeschrauben, Maschinenschrauben aber auch Schlossschrauben.
Schraubenratgeber: Auf die Verpackung achten
Metrische Schrauben sind mit der Abkürzung M, gefolgt durch eine Zahl, markiert. Die Zahl benennt dabei den Durchmesser des Schraubengewindes (in mm). Wer die richtige Schraube sucht, sollte also unbedingt genau die Verpackungen betrachten.
Somit lässt sich bereits auf der Verpackung die Schraubenart erkennen (also Größe, Aussehen und Antrieb). Für den Laien ist es oftmals schwierig, Schrauben und andere Befestigungstechnik zu wählen. Es gibt so viele Varianten, dass die meisten schnell zu genau der falschen greifen.
Der Schraubenantrieb gibt vor, mit welchem Werkzeug die Schraube sicher eingedreht werden kann. Hier unterscheiden wir zum Beispiel zwischen Einwegantrieb, Flügel, Innensechskant, Sicherheitspin oder den Abreißkopf. Generell gilt dabei: Desto mehr Antriebsfläche Schrauben haben, desto sicherer ist der Halt. Gleichzeitig wird die Kraftübertragung effektiver.
Blick auf die Schraubenköpfe
Nicht nur die unterschiedlichsten Antriebe sind zu finden, sondern auch Köpfe. So verschwindet ein Senkkopf zum Beispiel in angesengten Bohrlöchern oder gerade weichem Material. Dadurch entsteht eine plane Oberfläche.
Wer eine dekorative Lösung sucht, entscheidet sich für einen Linsensenkkopf. Dieser bildet einen halbrunden Abschluss. Zu finden ist das häufig bei Fußleisten. Aber auch der Pan-Head ist beliebt. Ein Halbrundknopf, der auf dem zu verschraubenden Werkstück liegt.
Ein Zylinderkopf ist ganz klassisch bei Gewindeschrauben zu finden und wird beim Terrassenbau gerne verwendet. Also generell beim Holzbau und kann ebenfalls vollständig in das Werkstück versenkt werden.
Holzschrauben
Der Klassiker ist die Holzschraube. Sie verfügt in der Regel über ein selbstschneidendes Doppelganggewinde und verbindet dadurch zwei Holzstücke sicher und ohne großen Kraftaufwand miteinander. Meistens besteht die Holzschraube aus verzinktem Stahl. Eine gelbliche oder bläuliche Einfärbung steht für den Korrosionsschutz. Werden Holzschrauben draußen verwendet, sollte hier zu Edelstahl gegriffen werden, die Wind und Wetter besser trotzen können.
Metallschrauben
Die Metallschrauben sind meistens einfach an ihrer zylindrischen Form und dem gleichmäßigen Gewinde zu erkennen. Meistens werden sie mit einer Mutter oder einem anderen Gewinde verbunden. Soll Holz mit einer Metallschraube verbunden werden, ist eine Spezialschraube notwendig, die einem Senkkopf und Fräsrippen. Dabei wird sie ohne Vorbohren in das Holz gedreht. Dringt die Bohrspitze in das Metall, brechen daraufhin die Flügel ab. So werden die Metallschrauben fest verbunden.
Blechschrauben
Diese sind durch ihre konischen Formen leicht zu erkennen. Durch ein gehärtetes Spezialgewinde haben Blechschrauben einen guten Halt in Blechen, aber auch in Kunststoffplatten. Sofern keine Bohrspitze vorhanden ist, wird ein Vorbohren notwendig. Blechschrauben werden auch bei der Verarbeitung von Metall eingesetzt.
Ich weiß keinen Rat
Wer als Laie mit Fragezeichen vor der Schraubenauswahl steht, sollte fachmännischen Rat in Anspruch nehmen. Dabei sollte im Voraus bekannt sein, wofür genau die Schrauben gesucht werden. Manchmal reicht es schon aus, über die Suchmaschine „Schrauben für XX“ einzugeben, wobei XX durch das jeweilige Material ergänzt wird (also z.B. Holz, Metall, etc.). Alternativ kann auch direkt im Baumarkt angefragt werden. Die meisten Onlineshops machen es sogar noch einfacher. Dort sind die Schrauben nach Verwendungszweck einzusehen. Auch hier kann einfach per eMail oder Telefon in der Regel kurz angefragt werden.
Bild: Claudia Hautumm / pixelio.de