Deutschland, deine Keller

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Ganz gleich zu welcher Jahreszeit und an welchem Ort, es bietet sich der gleiche Anblick: In den Neubaugebieten werden Häuser aus dem Erdboden gezogen, ein reines Fest für die Handwerker der Nation. Doch bevor die Bauphase endlich beginnen kann, steht eine wichtige Entscheidung für die Bauherren an.
Viele Familien diskutieren vor Baubeginn oftmals sehr kontrovers. Immerhin gilt es wichtige Entscheidungen zu treffen, die nach dem Aufstellen des Hauses nicht mehr rückgängig zu machen sind. Ein häufiger Streitpunkt ist dabei der Keller. Hier stehen sich die hohen Kosten und die als gering eingeschätzten Verwendungsmöglichkeiten gegenüber. Doch ist der Keller wirklich nicht für mehr zu gebrauchen als das Beherbergen der Heizungsanlage und als Abstellmöglichkeit, die langsam aber sicher im Chaos versinkt?

Oben hui, unten pfui?

In der Tat ist ein Keller nicht von repräsentativer Natur. Für einen besonders schönen Keller werden nur in den wenigsten Fällen Komplimente verteilt, und die Kosten belaufen sich bei einem Einfamilienhaus auf rund 35.000 Euro. Ein hoher Preis, weshalb viele Handwerker den Bau ablehnen – und sich hinterher oftmals über diese Entscheidung ärgern. Denn die Verwendungsmöglichkeiten des Unterbaus sind vielfältig. Schon bei der Planung des Hausbaus ist es sinnvoll, sich auszumalen, wofür die Unterkellerung später dienen könnte. So ist es möglich, Hobby- oder Spielkeller aus den Tiefparterres zu machen. Auch ein eigener Fitnessraum, eine Sauna oder ein Arbeitszimmer sind möglich. Am lukrativsten scheint der Ausbau zu einer Souterrain-Wohnung. Besonders bei einem Hochkeller bietet sich diese Möglichkeit, da hier das Erdgeschoss etwa 50 bis 80 Zentimeter über dem Boden liegt. Durch den Einbau großer Fenster ist eine genügende Sonneneinstrahlung gewährleistet.

Die Wanne im Keller

Fällt die Entscheidung pro Keller, steht der Handwerker gleich vor dem nächsten Kriterium, das er bedenken muss. Im Kellerbau wird zwischen der „Schwarzen Wanne“ und der „Weißen Wanne“ unterschieden. Hierbei geht es weniger um das Aufstellen sanitärer Einrichtungen in den Kellerräumen, sondern vielmehr um die Bauweise des Tiefparterres. Bei einer „Schwarzen Wanne“ handelt es sich um eine althergebrachte Möglichkeit zur Abdichtung des Kellers. Hier wird nach dem Mauern eine Bitumen-Abdichtung von außen angebracht. Aufgrund der dunkeln Farbe des Dichtmaterials erhielt diese Methode seinen Namen. Hilfreich kann bei der Wahl dieser Abdichtung zusätzlich die Installation eines Drainagesystems gegen drückendes Grundwasser sein. Bei der „Weißen Wanne“ wird ein wasserdichter Beton zur Herstellung der Kellerräume verwendet. Auftretende kleine Risse können bei dieser Variante von innen heraus gefüllt werden, ein aufwendiges Graben von außen ist nicht notwendig.

Fazit

Viele Bauherren sind gut beraten, sich für einen Keller beim Hausbau zu entscheiden. Trotz der hohen Mehrkosten bietet sich ein Gros an Möglichkeiten zur späteren Verwendung. In einem gut isolierten Tiefparterre sollte der Besitzer zudem keine Probleme mit auftretendem Schimmel bekommen. Das wohl beste Argument beim Kellerbau: Ähnlich wie beim Dachgeschoss kann auch der Unterbau erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgebaut werden, so hat der Bauherr Zeit, sich finanziell zunächst vom Hausbau erholen. Lediglich in einem bekannten Hochwassergebiet sollte vom Kellerbau abgeraten werden.

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