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Einbruchschutz für Heimwerker wichtiges Thema

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Die neuen Statistiken der Polizei sind alarmierend. Im Schnitt nehmen Einbrüche zu, die Aufklärungsraten fallen weiter. Wenig motivierte Beamte, unterbesetzte Dienststellen und immer mehr Einbrechergruppen aus anderen Ländern machen auch den Heimwerkern das Leben schwer. Besonders im Fokus beim Einbruchschutz stehen Einfamilienhäuser. Diese haben meistens die umfangreichsten Sicherheitslücken und gelten daher als begehrtes Ziel der Einbrecher. Einen direkten Standard für einen Einbruchschutz bei Häusern gibt es bisher nicht. Im Schnitt kommt es alle 4 Minuten zu einem Einbruch. Dabei gelten vor allem Türen und Fenster als problematisch. In vielen Fällen kann mit einem ganz normalen Schraubendreher eine Tür oder ein Fenster geöffnet werden. Das dauert oft nur wenige Sekunden.

Einbruchschutz – Beratungsstellen der Polizei

Für einen Einbruchschutz raten wir dazu, auch die Beratungsstellen der Polizei zu nutzen. Dabei beraten erfahrende Beamte gerne zu den individuellen Möglichen beim Einbruchschutz. Ansprechpartner finden Heimwerker dabei direkt bei den örtlichen Polizeidienststellen. Einfach anrufen und kurz erkundigen. Dabei geht es nicht nur um eine direkte Beratung für den Einbruchschutz, sondern auch darum, Fachbetriebe (mit denen die Polizei zusammenarbeitet) in Erfahrung zu bringen, um am Ende einen fachgerechten Einbau zu gewährleisten.

Einbruchschutz – Welche Maßnahmen bieten sich an

Die einzelnen Maßnahmen müssen natürlich immer individuell je nach Objekt betrachtet werden. Maßgabe ist aber immer der Zeiteffekt. Umso länger es dauert, sich Zugang zu verschaffen, desto nervöser werden Einbrecher und brechen in der Regel ab. Es geht also nicht darum, ein Haus Einbruchssicher zu machen, das ist praktisch unmöglich. Sondern darum, den Einbruchsversuch soweit zu erschweren, das der Einbrecher durch den hohen Zeitbedarf abbricht. Es geht also beim Einbruchschutz um den Abschreckungseffekt.

Türen und Fenster stehen dabei immer im Fokus. Das Fensterscheiben eingeschlagen werden, passiert heute praktisch kaum noch. Ein Mythos aus der Zeit, als noch die Einfachverglasung zum Standard gehörte. Heute reicht hingegen oft ein Schraubendreher, um Fenster oder Türen zu öffnen.

Nachrüstung oft erforderlich

Damit Fenster und Türen nicht einfach mit einem Schraubendreher herausgehebelt werden können, empfehlen sich gesonderte Nachrüstungen, die einfach anzubringen sind. Für Eingangstüren empfiehlt sich ein Panzerriegel, sofern die Türverankerungen genügend Halt bieten. Generell sollte Eingangstür der Widerstandsklasse 2 (DIN EN 1627) entsprechen. Dazu kommt ein Profilzylinder mit zum Beispiel Widerstandsklasse 1 (mit Bohrschutz). Achten Sie auch auf den Türrahmen, der unbedingt festsitzend sein sollte. Winkelschließbleche wirken einbruchhemmend.

Einbruchschutz Fenster

Auch für Fenster gibt es beim Einbruchschutz bestimmte Vorrichtungen, die mit wenig Aufwand anzubringen sind. So werden zum Beispiel Hochsicherheitsschlösser mit stabilen Sicherungspunkten (oben und unten beim Fenster) empfohlen. Dazu kommt noch ein abschließbarer Fenstergriff.

Zusätzlich gibt es weitere Möglichkeiten, mit denen Fenster und Terrassentüren abgesichert werden können, um einen Einbrecher die Arbeit deutlich zu erschweren.

Einbruchschutz – Jederzeit kommen sie

Einbrecher kommen heute nicht mehr nur nachts. Die Realität für den Einbruchschutz sieht heute ganz anders aus. Sie kommen oft tagsüber. Die beliebtesten Einbruchszeiten sind tagsüber und am frühen Abend. Alle 4 Minuten kommt es zu einem Einbruch, alle 2 Minuten zu einem Versuch.

Einbruchschutz – Kellerräume absichern

Immer öfters kommt es zu Einbrüchen in den Kellerräumen. Hier gelten oft einfachste Maßnahmen als sinnvoll. Installieren Sie im Keller direkt einen Bewegungsmelder mit Alarm Ton. Das ist relativ kostengünstig und schreckt Einbrecher recht leicht ab.

Das Fahrrad im eigenen Keller sollte übrigens immer mit einem Schloss zusätzlich versehen werden. Am besten dafür direkt eine feste Halter in die Wand bohren, woran das Schloss befestigt werden kann.

Förderung & Finanzierung Einbruchschutz

Ein umfangreicher Einbruchschutz muss in den meisten Fällen finanziert werden. Gerade bei einem Einfamilienhaus kann das sehr teuer werden. Hierfür bieten sich sowohl Finanzierungen als auch spezielle Förderungen an. So bietet zum Beispiel die KfW Bank eine Einbruchschutz Förderung an. Dieser kann sowohl von Hauseigentümern als auch Mietern von Wohnungen in Anspruch genommen werden. Die Förderung ist über die KfW in den Programmen „Altersgerecht Umbauen“ als Zuschuss oder zinsgünstiger Kredit enthalten. So sind darin auch Haus- und Wohnungstüren enthalten (Nachrüstung einer besseren Widerstandsklasse), Mehrfachverrieglungssysteme, Einsteckschlösser, Rollläden, Fensternachrüstungen und zum Beispiel Videoüberwachungen für den Einbruchschutz. Der Zuschuss kann direkt über das KfW Portal beantragt werden. Ein zinsgünstiges Darlehen durch die KfW Bank wird in der Regel über die Hausbank (bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit) beantragt.

Neben den obigen Möglichkeiten, bietet sich natürlich ein herkömmlicher Kredit an, um den Einbruchschutz zu finanzieren.

Einbruchschutz in Heidelberg

In Heidelberg geht die Stadt völlig neue Wege. Dort erhalten Mieter und Eigenheimbesitzer einen Zuschuss bis zu 2.500 Euro für den Einbruchschutz. NRW bietet besondere Darlehen bis zu 25.000 Euro an, in Sachsen sind ebenfalls besondere Fördermittel für den Einbruchschutz abrufbar. Heimwerker können dabei direkt bei den örtlichen Behörden anfragen.

Warum Einbrüche zunehmen werden

Die Situation in Deutschland ist verfahren. Das Strafmaß wurde angehoben. Für Einbrecher soll es höhere Strafen geben, das neue Gesetz ist seit dem 22.Juli 2017 in Kraft getreten. Die Maßnahme ist eine Politische Reaktion, um die Bevölkerung zu beruhigen, praktisch aber nutzlos. Wir dürfen nicht vergessen, dass immer mehr Gruppen direkt aus dem Ausland nach Deutschland für Einbruchstouren kommen. Diese haben kein Problem mit einem Haftaufenthalt, da dieser im Gegensatz zum Heimatstaat wesentlich komfortabler ist. Eine Abschreckung sind höhere Strafen generell nicht, solange die Aufklärungsraten nicht besser werden. Heimwerker sollten sich daher frühzeitig Gedanken über den Einbruchschutz machen.

Für die Versicherung: Alles dokumentieren

Kam es zu einem Einbruch, geht es nun um die Meldung bei der Versicherung. Aus diesem Grunde raten wir Heimwerker bereits mit Abschluss einer Versicherung, um eine genau Dokumentation. Dabei sollte jeder Raum mit den Einrichtungsgegenständen fotografiert werden (Datum sollte auf Bild stehen). Wertgegenstände sollten ebenfalls mit einem Foto dokumentiert werden, inklusive der Aufbewahrung. Sinnvoll sind auch entsprechende Rechnungen, die zusätzlich noch einmal alles belegen. So kann der gesamte Hausrat genau festgehalten werden.

Bild: Bernd Kasper / pixelio.de |

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